Junge Riederinger Musikanten, Alexander Duda, Markus Brandl. Stefan Murr| © Arno Declair
Theaterstück von Franz von Kobell / Kurt Wilhelm
Regie: Christian Stückl
Bühne: Alu Walter
Kostüme: Ingrid Jäger
Musik: Junge Riederinger Musikanten
Musikalische Mitarbeit: Markus Zwink
Am Sonntag, 21.07.2013 lief die 250. Vorstellung im Volkstheater München. Das Volkstheater spielt den "Brandner" etwa 2 mal im Monat und circa 20 Vorstellungen im Jahr - nur in München. Dazu kommen noch Gastspiele, wie in Oberammergau und es wurde auch schon in Rio und Bozen gespielt.
Der Brandner Kaspar überlistet den Tod. Als der Boandlkramer
kommt, um ihn zu holen, macht er ihn mit Kerschgeist betrunken und
schwindelt ihm beim Kartenspiel einige weitere Lebensjahre ab. Die
Sache wird jedoch im Himmel beim Portner Petrus bekannt. Der duldet
keine Abweichungen im göttlichen Schicksalsablauf. Da bleibt dem
Boandlkramer nur eine Chance: den Brandner die Freuden der
paradiesischen Ewigkeit auf Probe vorkosten zu lassen.
Das ewige Drama um Leben und Tod ist hier eine Komödie. Weil es ein
Einzelner vermag, die Allmacht des Todes und die himmlischen
Schicksalsmächte mit seiner Schlitzohrigkeit und Dickköpfigkeit zu
überlisten.
Simmerl ist ein Jäger im Diensten des Herzogs, doch trotz
seines Berufes lassen seine Schießkünste zu wünschen übrig. Bei
einer Jagd verirrt sich ein Schuss aus seiner Waffe und
trifft versehentlich den Brandner Kaspar mit einem
Streifschuss am Ohr. |
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Das Foto ist ein Teilstück der Plakatwand, welches Im Januar 2014 vor dem Volkstheater hing. |
Rolle | Schauspieler |
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Brandner Kaspar | Alexander Duda |
Marei, seine Enkelin (Doppelbesetzung |
Kathrin von Steinburg, Susanne Brückner |
Boandlkramer | Maximilian Brückner |
Florian, Tagelöhner in Albach | Stefan Murr |
Simmerl, Jäger | Markus Brandl |
Alois Senftl, Bürgermeister in Albach / der fast heilige Nantwein | Hans Schuler |
Theres, Bäuerin aus Schiersee / Traudl | Ursula Maria Burkhart |
Kai-Uwe von Zieten / Hans-Joachim von Zieten | Tobias van Dieken |
Bauern / Jagdhelfer | Junge Riederinger Musikanten |
Der Heilige Portner | Peter Mitterrutzner |
Erzengel Michael | Hubert Schmid |
Afra, eine Selige | Agnes Staber |
Engel | Dominikus Brückner, Florian Brückner, Andreas Buntscheck, Andreas Engelmann, Franz Maier, Franz Staber, Martin Weyerer |
Teufel | Josef Staber |
Als allererstes haben mich die Bühnenbilder stark beeindruckt. Der finstere neblige blaue Wald, fast schon ein bisserl gruselig und eindeutig um 5 Grad kälter als vorher. Die Jagd im Wald, welche mit einem Streifschuss endet, der Vortäuschung eines Schwächeanfalls und dem Huckepacktragens des Brandners von Seiten des Simmerls. Die Riederinger Musikanten - wunderbare zünftige Blasmusi, schönes Bayrisch der Schauspieler, nix gekünstelt (Ausnahme der "Preiß" von Zieten ;) Belustigt waren mein Mann und ich über 2 oder 3 junge Damen hinter uns im Publikum, die Probleme mit dem Verstehen des Dialekts hatten ;) Wundervoll die Zwiesprache der Musiker, sowie einzelner Schauspieler mit dem Publikum.
Die Story lässt sich kurz umreissen mit Schiessen / Jagd / Wildern, Angst um Marei und deren finanzieller Zukunft, Auftritt des Boandlkramers und der Entschluss des Brandner den Tod wegen Marei zu überlisten. Saufen und Kartenspielen. Liebe zwischen Enkeltochter Marei und dem Brandner, sowie zwischen Marei und dem Florian. Der Simmerl, aufbrausend, verunsichert, verletzt, schuldbewusst und unglücklich verliebt in Marei.
Die dunkle, karge niedrige Stube, das fahle Licht von draussen. Die Stimmung erinnerte mich an die alten Gebäude der Glentleiten. Herrlich die Interaktion zwischen dem Brandner und dem Boandlkramer. Der Brandner listig und mit einer Lebensgier ausgestattet, der Boadlkramer barfuss, ein bisserl wie Rumpelstilzchen, hüpfend, kindlich und weltfremd.
Das großartige imposante Bühnenbild vor der Pforte. Diese Aufbauten, die Treppe, die Fenster. Herrlich wie Alle diese Treppe benutzt haben. Kindliche, lebenslustige Engel. Der gütige heilige Petrus, gleichzeitg auch wütend, wenn es ungerecht zu geht, als er dahinterkommt, das der Brandner noch auf Erden weilt; Der imposante barocke Erzengel Michael - furchteinflössend, aber gleichzeitig belustigend/eitel. Sehr amüsant war das Weißwurstessen und die Verteilung der Brezen im Publikum... Schaut es Euch an - Es ist ein Riesenspaß und hat Kult-Charakter!!!
© Birgitt Aurbach
Artikel Münchner Merkur - Zur 200. Vorstellung - "Münchner Volkstheater:
Den Brandner mach i ned".
Artikel Münchner Merkur - Zur 250. Vorstellung - "Brandner Kaspar: Der
Himmel voller Männer".
Link Passionstheater Oberammergau
© Volkstheater München -
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