Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben

Volkstheater München (seit 07.04.2005 Premiere) / sowie beim Passionstheater Oberammergau 

© Arno Declair

Junge Riederinger Musikanten, Alexander Duda, Markus Brandl. Stefan Murr| © Arno Declair

 

Theaterstück von Franz von Kobell / Kurt Wilhelm
Regie: Christian Stückl
Bühne: Alu Walter
Kostüme: Ingrid Jäger
Musik: Junge Riederinger Musikanten
Musikalische Mitarbeit: Markus Zwink

 

Am Sonntag, 21.07.2013 lief die 250. Vorstellung im Volkstheater München. Das Volkstheater spielt den "Brandner" etwa 2 mal im Monat und circa 20 Vorstellungen im Jahr -  nur in München.  Dazu kommen noch Gastspiele, wie in Oberammergau und es wurde auch schon in Rio und Bozen gespielt.

 

Handlung:

Der Brandner Kaspar überlistet den Tod. Als der Boandlkramer kommt, um ihn zu holen, macht er ihn mit Kerschgeist betrunken und schwindelt ihm beim Kartenspiel einige weitere Lebensjahre ab. Die Sache wird jedoch im Himmel beim Portner Petrus bekannt. Der duldet keine Abweichungen im göttlichen Schicksalsablauf. Da bleibt dem Boandlkramer nur eine Chance: den Brandner die Freuden der paradiesischen Ewigkeit auf Probe vorkosten zu lassen.

Das ewige Drama um Leben und Tod ist hier eine Komödie. Weil es ein Einzelner vermag, die Allmacht des Todes und die himmlischen Schicksalsmächte mit seiner Schlitzohrigkeit und Dickköpfigkeit zu überlisten.

 

Jäger Simmerl - gespielt von Markus Brandl

Simmerl ist ein Jäger im Diensten des Herzogs, doch trotz seines Berufes lassen seine Schießkünste zu wünschen übrig. Bei einer Jagd verirrt sich ein Schuss aus seiner Waffe und trifft versehentlich den Brandner Kaspar mit einem Streifschuss am Ohr.

Der Jagdhelfer Florian verbindet den Brandner und beide vereinbaren den Simmerl gehörig auf den Arm zu nehmen. Der Brandner simuliert einen Schwächenanfall und der Simmerl trägt ihn huckepack den Berg hinunter. Bei Belustigung über seine Person reagiert der Simmerl sehr aggressiv.
 
Schon seit geraumer Zeit ist der Simmerl in die Enkelin des Brandners (Marei) verliebt.
Allerdings lieben Marei und der Tagelöhner Florian sich.

Bei einer Geburtstagfeier fordert Simmerl die Marei zum Tanz auf, wird aufdringlich und erhält von dem Mädchen eine heftige Abfuhr. Dafür muss er sich den Spott der Festgäste gefallen lassen.

Florian wildert, der Bürgermeister Senftl und der Jäger Simmerl hecken Pläne aus, ihn zu überführen. Die Marei ahnt etwas, läuft dem Flori hinterher und verunglückt.

Simmerl kämpft mit verschmähter Liebe, verletztem Stolz und zum Schluss mit aufrichtiger Reue, nachdem er den Tod Mareis verschuldet hat. 


Das Foto ist ein Teilstück der Plakatwand, welches Im Januar 2014 vor dem Volkstheater hing.  

 




 

 

Rolle Schauspieler
Brandner Kaspar Alexander Duda
Marei, seine Enkelin (Doppelbesetzung
Kathrin von Steinburg, Susanne Brückner
Boandlkramer Maximilian Brückner
Florian, Tagelöhner in Albach Stefan Murr
Simmerl, Jäger Markus Brandl
Alois Senftl, Bürgermeister in Albach / der fast heilige Nantwein Hans Schuler
Theres, Bäuerin aus Schiersee / Traudl Ursula Maria Burkhart
Kai-Uwe von Zieten / Hans-Joachim von Zieten Tobias van Dieken
Bauern / Jagdhelfer Junge Riederinger Musikanten
Der Heilige Portner Peter Mitterrutzner
Erzengel Michael Hubert Schmid
Afra, eine Selige Agnes Staber
Engel Dominikus Brückner, Florian Brückner, Andreas Buntscheck, Andreas Engelmann, Franz Maier, Franz Staber, Martin Weyerer
Teufel Josef Staber

 

 




 

 

Mein persönlicher Eindruck nach dem Besuch einer Vorstellung des "Brandner Kaspar"

Als allererstes haben mich die Bühnenbilder stark beeindruckt. Der finstere neblige blaue Wald, fast schon ein bisserl gruselig und eindeutig um 5 Grad kälter als vorher. Die Jagd im Wald, welche mit einem Streifschuss endet, der Vortäuschung eines Schwächeanfalls und dem Huckepacktragens des Brandners von Seiten des Simmerls. Die Riederinger Musikanten  -  wunderbare zünftige Blasmusi, schönes Bayrisch der Schauspieler, nix gekünstelt (Ausnahme der "Preiß" von Zieten ;) Belustigt waren mein Mann und ich über 2 oder 3 junge Damen hinter uns im Publikum, die Probleme mit dem Verstehen des Dialekts hatten ;) Wundervoll die Zwiesprache der Musiker, sowie einzelner Schauspieler mit dem Publikum.

Die Story lässt sich kurz umreissen mit Schiessen / Jagd / Wildern, Angst um Marei und deren finanzieller Zukunft, Auftritt des Boandlkramers und der Entschluss des Brandner den Tod wegen Marei zu überlisten. Saufen und Kartenspielen. Liebe zwischen Enkeltochter Marei und dem Brandner, sowie zwischen Marei und dem Florian. Der Simmerl, aufbrausend, verunsichert, verletzt, schuldbewusst und unglücklich verliebt in Marei.

Die dunkle, karge niedrige Stube, das fahle Licht von draussen. Die Stimmung erinnerte mich an die alten Gebäude der Glentleiten. Herrlich die Interaktion zwischen dem Brandner und dem Boandlkramer. Der Brandner listig und mit einer Lebensgier ausgestattet, der Boadlkramer barfuss, ein bisserl wie Rumpelstilzchen, hüpfend, kindlich und weltfremd.

 Das großartige imposante Bühnenbild vor der Pforte. Diese Aufbauten, die Treppe, die Fenster. Herrlich wie Alle diese Treppe benutzt haben. Kindliche, lebenslustige Engel. Der gütige heilige Petrus, gleichzeitg auch wütend, wenn es ungerecht zu geht, als er dahinterkommt, das der Brandner noch auf Erden weilt; Der imposante barocke Erzengel Michael - furchteinflössend, aber gleichzeitig belustigend/eitel. Sehr amüsant war das Weißwurstessen und die Verteilung der Brezen im Publikum... Schaut es Euch an - Es ist ein Riesenspaß und hat Kult-Charakter!!!

© Birgitt Aurbach

 




 

 

Artikel Münchner Merkur - Zur 200. Vorstellung - "Münchner Volkstheater: Den Brandner mach i ned".
Artikel Münchner Merkur - Zur 250. Vorstellung - "Brandner Kaspar: Der Himmel voller Männer".

Link Passionstheater Oberammergau

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